Über Ernährung lässt sich trefflich streiten – zu vielfältig und zu widersprüchlich sind die einzelnen Meinungen. Ganz eminent ist dies, wenn es erstens um das Thema Abnehmen und zweitens, wenn es um das Thema Gesunde Ernährung geht.
Aus dem ersten Thema halte ich mich generell heraus, weil ich dort auch noch nicht den Schlüssel zur Weisheit gefunden habe. Auffällig ist jedoch, dass alle Diäten zur Gewichtsreduktion einen Eiweißüberschuss haben.
Diese These haben Wissenschaftler aufgegriffen und im Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Sie meinen, dass Menschen, die einen hohen Eiweißanteil in der Nahrung haben, gesünder leben, ihrem Stoffwechsel etwas Gutes tun und – natürlich – leichter abnehmen.
Über dem großen Teich, nämlich in England, schrieben Wissenschaftler im Britisch Medical Journal – übrigens just am selben Tag – dass eine Ernährung, die Kohlenhydrate reduziert und einen hohen Eiweißanteil enthält, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.
Nun sind beide Zeitschriften sehr renommierte Blätter. Über die Ansichten der Amerikaner und der Briten ließe sich ebenfalls streiten. Ebenfalls zu kritisieren wäre, dass beide zu Grunde liegenden Studien nicht den gleichen Aufbau haben und damit nur bedingt miteinander verglichen werden können.
Die Situation bleibt also schwierig. Es ist jedoch eindeutig, dass pauschale Diätempfehlungen wenig Nutzen haben und es ganz wichtig wäre, die Patienten unter Einbeziehung ihres persönlichen Naturells, ihrer Bewegungsaktivität und vor allem auch unter Berücksichtigung konstitutioneller Faktoren zu beraten.
Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!