Das Fachmagazin Nature online berichtete Ende Oktober über ein Projekt der Universität Maryland in Baltimore, leitender Wissenschaftler Stephen Liggett. Eher zufällig wurden demnach in der Lunge Rezeptoren entdeckt, die auf bittere Reize reagieren. Werden diese aktiviert, erweitern sich die Bronchien und das Atmen fällt bei Asthmakranken und einigen anderen Lungenkrankheiten deutlich leichter. Der Versuch bezog sich in erster Linie auf Chinin und Chloroquin, bei deren Verabreichung festgestellt wurde, dass die Muskelzellen erschlaffen und sich so die Muskelzellen der Bronchialmuskulatur erweitern.
„Der Nachweis funktionstüchtiger Geschmacksrezeptoren von Muskelzellen in der Lunge war so unerwartet, dass wir zunächst sehr skeptisch waren“, sagt Liggett.
Für uns Heilpraktiker kommt diese Entdeckung nicht wirklich überraschend. Sieht man sich zum Beispiel die Pflanzen Polygala amara – die bittere Kreuzblume oder Marrubium vulgare – den Andorn an, so ist genau diese Wirkung in der traditionellen Naturheilkunde bekannt.
Damit ist wieder einmal bewiesen, dass die alten Naturheilkundigen ihrer Zeit weit, weit voraus waren. So können wir nur warten und hoffen, dass die Wirkungen anderer pflanzlicher Substanzen auch so „zufällig“ nachgewiesen und manche gravierende Verbote von naturheilkundlichen Präparaten wieder rückgängig gemacht werden.