Homöopathie

Beschreibung des Verfahrens

“Die milde Macht ist groß“ (Hahnemann).

Nach Ansicht Hahnemanns können „dynamisierte Arzneimittel“ Erkrankungen heilen, die sie in ähnlicher Weise in stofflichen Dosierungen oder vergleichbaren Krankheitszuständen auslösen können.
Die Arzneimittelbilder entstanden durch Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen.

Arzneistoffe

Die Homöopathie entnimmt ihre Arzneistoffe der Pflanzen- und Tierwelt, dem Mineralreich sowie der chemischen Industrie. Abweichend von der Allopathie bereitet sie sich zunächst aus den verschiedenen Arzneisubstanzen Essenzen, Tinkturen, Lösungen oder Verreibungen von einem bestimmten Arzneigehalt, und diese werden dann wieder nach bestimmten Regeln weiter verdünnt. Für alle diese Manipulationen sind verschiedene Vorschriften gegeben, und es ist die erste Aufgabe des Apothekers, alle diese bei der Bereitung der homöopathischen Arzneimittel in frage kommenden Grundsätze genau zu befolgen, damit die Wirksamkeit der aufs feinste verteilten Arzneimittel nicht ungünstig beeinflusst wird. (Homöopathisches Arzneibuch, 2000).

Potenzierung

Ein Teil der Arzneisubstanz wird mit einer bestimmten Menge des Verdünnungsmediums aufbereitet, getreu im Sinne Hahnemanns.

Zubereitungsformen

Dezimalpotenzen: Ein Teil Arzneisubstanz wird mit neun Teilen Verdünnungsmedium aufbereitet.
Centesimalpotenzen: Ein Teil Arzneisubstanz wird mit neunundneunzig Teilen Verdünnungsmedium aufbereitet.

Trägersubstanzen

Alkohol = Dilutionen
Milchzucker = Tabletten
Rohrzucker = Globuli

Kombinationsmöglichkeiten

Das homöopathische Heilverfahren lässt sich grundsätzlich mit allen naturheilkundlichen Methoden kombinieren, insbesondere mit der Akupunktur und der Neuraltherapie.

Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.

Geschichte

„Similia similibus curentur“ (Hahnemann).
„Die Geschichte der Homöopathie ist so unzertrennlich mit der Geschichte ihres Urhebers verknüpft, dass es kaum möglich ist, jede für sich besonders abzuhandeln, und es daher angemessen scheint, beide in diesem Abschnitte zu vereinigen.“ (Clemens von Bönninghausen, Münster -1834).

Begründer der Homöopathie

Dr. Samuel Christian Friedrich Hahnemann, geb. am 10. April 1755 in Meisen.
gest. am 2. Juli 1843 in Paris.

Als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen, musste er sich sein Studium hart erarbeiten. Auch während seiner ärztlichen Tätigkeit war er gezwungen, den Unterhalt seiner Familie durch nebenerwerbliche Tätigkeiten (Übersetzungen) aufzubessern.
Seine genaue Beobachtungsgabe und seine kritische Betrachtung der Medizin seiner Zeit veranlassten ihn, nach geeigneteren Heilmethoden zu suchen.
Er kritisierte und verwarf letztlich vehement die nicht mehr nach den Regeln der Kunst durchgeführten Heilweisen seiner Zeit, wie z.B. den Aderlass als schwächende Methode.
Als Kenner der Schriften und Lehren der Hippokratiker und des Paracelsus, übernahm er deren „homöopathische“ Grundideen und hat diese in mühevoller Arbeit untermauert und vervollständigt.
Die Idee, „dynamisierte“ Arzneien anzuwenden, entstand bei einer Choleraepidemie, die er mit „verdünnter“ Chinarindentinktur erfolgreich behandeln konnte.
Seit dieser Zeit hat er Arzneimittelprüfungen am gesunden Menschen durchgeführt und die zu seiner Zeit bekannten Heilmittel homöopathisch differenziert.
Die Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen hat er in seiner „Reinen Arzneimittellehre“ festgehalten und der Nachwelt überliefert.
Die Grundidee seiner Lehre hat er 1810 (Dresden) in seinem Buch „Organon der rationellen Heilkunde“ veröffentlicht.
Der Ähnlichkeitssatz „similia similibus curentur“ – „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“ wurde von ihm geprägt und ist bis in die heutige Zeit überliefert.
Wie in unserer Zeit, wurde seine Lehre nicht ohne weiteres akzeptiert, und seine ersten Veröffentlichungen wurden herausgegeben von Hufeland:
“Journal der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst“, Jena 1797.
Dadurch bereits ergab sich die Eingliederung der Homöopathie in den Rahmen der naturheilkundlichen therapeutischen Möglichkeiten.
In der Zeit von 1784 bis 1831 wurden zahlreiche Schriften von ihm veröffentlicht.

Abrechnung

Es wird nach Ziffer 2 des Gebührenverzeichnisses für Heilpraktiker berechnet.