Überall wimmelt es von schlechten Nachrichten. Seit Corona auch von solche, die richtig Angst machen. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Hier ist eine davon.
Eine aktuelle Nurses Health Studie der American Society for Nutrition aus Orlando/USA zeigt, dass Frauen, die regelmäßig Kaffee trinken, später mit guter Gesundheit altern werden. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass koffeinhaltiger Kaffee offenbar in einzigartiger Weise einen Alterungsprozess unterstützt, der sowohl die kognitive als auch die körperliche Funktion erhält. Dabei betont die Erstautorin Sara Madhavi von der Harvard T.H.Chan School ausdrücklich, diese Effekte seien nur bei Kaffee festgestellt worden, nicht aber bei anderen koffeinhaltigen Getränken. Auch Tee und koffeinfreier Kaffee erzielen nicht die positiven Effekte. Die Studie ist sehr repräsentativ, denn sie erfasst einen Zeitraum seit 1984 und insgesamt fast 50000 Teilnehmer.
Als gesundes Altern definierten Mahdavi und ihr Team eine Lebensdauer von mindestens 70 Jahren, ohne schwere chronische Erkrankungen, bei guter körperlicher und geistiger Funktion, ohne kognitive Einschränkungen oder Gedächtnisprobleme.
Die Forscher berechneten, dass pro 80 mg Koffeinkonsum aus Kaffee die wünschenswerten positiven Effekte bringt, und zwar dahingehend, dass pro 80mg Kaffee die Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um ein Prozent steigt. Diese Konzentration bezieht sich auf eine Tasse Kaffee mit 230 ml. Die meisten der untersuchten Frauen hatten eine Gesamtcoffeinmenge von etwas über 300 mg pro Tag.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Betrachtung der Menschen, die Cola trinken. Cola ist eine andere sehr häufig genutzte Quelle von Koffein. In der oben angesprochenen statistischen Auswertung zeigte sich, dass jedes zusätzliche Glas Cola die Chance auf gesundes Altern um etwa 19% verringert.
Dennoch wird auch die Genetik mitbestimmen, in wie weit der Kaffeekonsum als Koffeinquelle gesundheitlich fördernd ist. Und einen wichtigen Satz formulierte Frau Madhavi bei der Vorstellung ihrer Studie als Abschluss: „Moderater Kaffeekonsum könnte mit einem protektiven Effekt verbunden sein, wenn er mit anderen gesunden Lebensweisen wie regelmäßiger körperlicher Aktivität, einer gesunden Ernährung und dem Verzicht auf das Rauchen kombiniert wird.“
Quelle: Deutsche Ärzteblatt 13.6.2025