Segmentdiagnostik und -therapie

Beschreibung des Verfahrens

Jedes erkrankte Organ projiziert eine Veränderung in der Schmerzempfindlichkeit, in der Hautspannung oder auch in der Temperatur und Farbe auf bestimmte Areale in der Haut. Der Therapeut, der diese Hinweise zu deuten vermag, hat hiermit ein wertvolles Mittel an der Hand, Rückschlüsse auf Erkrankungen innerer Organe zu ziehen und diese über dieselben Zonen therapeutisch zu beeinflussen. Man spricht dabei vom so genannten cuti-viszeralen Reflexbogen. Durch die Versorgung innerer Organe mit Blutgefäßen und Nerven werden bestimmte Signale auch in die in der Segmentlehre beschriebenen Hautareale übertragen. Die Projektionsgebiete auf der Haut nennt man Dermatome oder auch Head’sche Zonen.

Die therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung solchermaßen erkannter Störungen sind vielfältig. Als Therapiemöglichkeiten seien hier nur beispielhaft das Schröpfen, Baunscheidtieren, Fußreflexzonentherapie, segmentgezielte Injektionen und Quaddelungen genannt.

Anwendungsgebiete

Alle Erkrankungen innerer Organe, die sich im Rahmen des cuti-viszeralen Reflexbogens auf der Haut äußern. Ferner alle anders diagnostizierten inneren Erkrankungen, die nach den Regeln der Reflexzonentherapie einer segmentalen Therapie zugänglich sind.

Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.

Kombinationsmöglichkeiten

Die Segmentdiagnostik und –therapie lässt sich vortrefflich mit allen anderen Verfahren der Naturheilkunde kombinieren. Sie benützt auch andere Therapieverfahren, um von außen auf das erkrankte Organ einzuwirken.

Geschichte

Head, Mackenzie, Kibler, von Staa, Hansen und Krack zählen zu den Personen, welche die Segmentdiagnostik und –therapie systematisiert und einer wissenschaftlichen Anerkennung zugeführt haben. Doch die segmentalen Äußerungen innerer Erkrankungen gibt es, seitdem es Menschen gibt. Und zu jeder Zeit gab es andere, die in der Lage waren, diese äußeren Zeichen zu erkennen und in gewisser Weise darauf einzugehen. Es sei hier nur an das Handauflegen der Mutter bei ihrem kranken Kind erinnert, das einem Schmerz Linderung verschaffen kann, ohne das erkrankte Organ direkt zu therapieren. Ähnlich verhält es sich mit bestimmten Techniken, bei denen durch den Druck der Finger auf ein empfindliches Hautareal Linderung geschaffen wird. All diese Verfahren sind altüberliefert.

Abrechnung

Im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker ist die Ziffer 16.2 für die Segmentdiagnostik vorgesehen. Die für die Segmenttherapie angewandten Verfahren werden unter den jeweiligen Ziffern abgerechnet, so Ziffer 27.11 für das Baunscheidtieren oder 25.6 für die segmentgezielte Injektion.