Hantavirus-Infektionen nehmen zu

Im Jahr 2011 gab es eine so genannte Buchenmast, das heißt, es wurde ein großer Behang der Buchen mit Fruchtkörpern, den Bucheckern beobachtet. Nutznießer dieser Situation sind vor allem Mäuse. Das gute Nahrungsangebot und der relativ milde Winter begünstigen das Überleben der Tiere und den raschen Aufbau einer großen Population im folgenden Frühjahr. Und man hört und sieht es: wir haben dieses Jahr so viele Mäuse wie lange nicht mehr.

Das wirft natürlich für uns Menschen ein Problem auf: die Infektion mit Hantaviren. Im epidemiologischen Bulletin prognostiziert das Robert-Koch-Institut  (RKI) eine Steigerung der Hantavirusinfektionen für 2012.

Hierzu wird vom RKI mitgeteilt:
Das Reservoir von Hantaviren sind wildlebende asymptomatisch infizierte Nagetiere, die das Virus über Speichel, Kot und Urin ausscheiden. Der Mensch infiziert sich in der Regel durch die Inhalation erregerhaltigen Staubes, selten auch durch Nagetierbisse. Der in Deutschland vorherrschende Virustyp Puumala wird durch die Rötelmaus (Myodes glareolus) übertragen.

Die Inkubationszeit betragt in der Regel 2 – 4 Wochen (Zeitspanne: 5 – 60 Tage). Die Hantavirus-Erkrankung beginnt meist mit abrupt einsetzendem hohem Fieber, das über 3 – 4 Tage anhält. Begleitend treten unspezifische grippeähnliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Abdominalschmerzen und Myalgien, auf. Charakteristisch ist bei einem Teil der Patienten eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz, die reversibel ist.
Die zeitliche und geografische Variabilität der menschlichen Erkrankungszahlen kann unter anderem auf Schwankungen der Populationsgröße des Reservoirtieres und auf dessen Durchseuchung mit dem entsprechenden Virustyp zurückgeführt werden.

Was bedeutet das Fachchinesisch für uns? 

Vorsicht bei allen unklaren grippeähnlichen Symptomatiken, die zum Beispiel nach dem Reinigen des Kellers oder der Garage wegen Mausbefall aufgetreten sind. Bei bekanntem Mausbefall und anschließender Reinigung der Gebäudeteile feucht wischen oder mit einem Wassersauger aufsaugen (ein gewöhnlicher Staubsauger bläst die Viren nur in der Luft herum). Unbedingt bei solchen Aktionen Mundschutz tragen! Bei aufgetretenem Verdacht unbedingt zu einem Arzt gehen. 

Hantavirusinfektionen sind meldepflichtig!

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