Modernes Leben tötet unsere Kinder

Unter dieser Überschrift verfasste Sarah Knapton im September 2016 eine Analyse der Zahlen, die von der britischen Regierung herausgegeben wurden. Diese besagen, dass die Krebshäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen in den letzten 16 Jahren um über 40 Prozent gestiegen ist. Betroffen sind vor allem junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg ist nach Aussagen der Wissenschaftler die Luftverschmutzung, Übergewicht und der Anstieg elektrischer und magnetischer Strahlung.

Laut Dr. Denis Henshaw, der an der Bristol University einen Lehrstuhl für die Effekte von Strahlungen auf Menschen innehat, dürften wohl Umweltfaktoren zu dieser massiven Steigerung beitragen. Nach seiner Aussage ist die Umweltverschmutzung zwar der Hauptverursacher, aber auch andere Agentien, die unser modernes Leben ausmachen, sind zu berücksichtigen – denn sie haben mit Sicherheit einen Einfluss, der möglicherweise unterschätzt wird. Darunter befinden sich neben der Fettsucht, den Pestiziden und den Lösungsmitteln, die während der Schwangerschaft eingeatmet wurden, auch die Störung des Tag/Nacht-Rhythmus durch Lichtverschmutzung, das Rauchen vor und in der Schwangerschaft, Röntgen- und CT-Strahlen sowie WLAN-Strahlungsquellen zu Hause, Magnetfelder aus Stromleitungen und möglicherweise auch die Strahlung von Smartphones.

Wissenschaftler warnen davor, dass Kinder ständig elektrischen Feldern ausgesetzt sind und bringen das mit Krebsarten wie der Leukämie in Zusammenhang. Dr. Henshaw sagte, dass gerade bei der Leukämie ein Zusammenhang mit den Umweltfaktoren gesehen werden kann und dass er Angst bekommt, wenn er diese Erkrankungen sieht und sie in Zusammenhang mit unserem modernen Lebensstil bringt.

Über die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung, Lösungsmitteln, Pestiziden und Krebs existiert ja eine gute Nachweisrate. Auch über die Effekte von Licht und die damit verbundene Störung des circadianen Rhythmus weiß man sehr viel durch die Erkrankungen von Schichtarbeitern. Neuere Forschungen belegen auch Zusammenhänge zwischen der Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft und dem Wohlbefinden des Kindes. Von den Auswirkungen der Strahlung auf den Organismus weiß man relativ wenig, aber es kann sicher gesagt werden, dass die Summe dieser Prozesse das Voranschreiten der Krebserkrankungen begünstigt. Gleichzeitig fragt Dr. Henshaw, was denn so schlimm daran wäre, wenn man auf diese Verursacher einfach verzichtet. Vorsorge könnte schon damit betrieben werden, dass die Mütter in der Schwangerschaft darauf verzichten, mit ölbasierten Farben zu hantieren, Schichtarbeit zu vermeiden und weniger verarbeitetes oder scharf gebratenes Fleisch zu verzehren. Bezüglich der Mobilfunkstrahlung waren sich die Verfasser der Studie nicht einig, aber die Wissenschaftler befürchten, dass sie für einen Anstieg der Krebszahlen mitverantwortlich ist.

Quellen:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert