Die Selbstregulation des Organismus

In der Zeitschrift Proceedings der amerikanischen nationalen Akademie der Wissenschaften wurde unlängst ein Artikel veröffentlicht, der den Zusammenhang zwischen einem erhöhten Harnsäurespiegel und dem daraus möglicherweise erniedrigten Risiko, an Parkinson zu erkranken, nachzuvollziehen versucht.

Harnsäure hat ja bei uns einen ausgesprochen schlechten Ruf. Sie ist mit schuld an Nierensteinen, löst Gichtzehen aus und soll sogar andere schlimmere Krankheiten begünstigen. Und ausgerechnet diese Substanz soll uns schützen?

Nun, ganz abwegig scheint diese Vermutung nicht zu sein. Die Wissenschaftler stützen sich bei ihrer Untersuchung zum einen auf eine wachsende Zahl von Beobachtungen, dass Harnsäure wohl zum einen antioxidative Eigenschaften im Gehirnstoffwechsel entfaltet und damit das Gehirn vor Angriffen radikaler Sauerstoffverbindungen schützt.
Zum anderen stellten sie fest, dass bestimmte Nervengifte den Anstieg der Harnsäurekonzentration im Gehirn förderten. Im Mäuseversuch nachvollzogen, scheinen sich diese Beobachtungen zu bestätigen.

Der Morbus Parkinson ist gekennzeichnet durch das vornehmliche Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen in der Substantia nigra im Mittelhirn.
Es könnte also sein, dass gewisse toxisch wirkende Substanzen diese Substantia nigra schädigen und somit zum Parkinsonismus führen.

Also ein Lob auf die Harnsäure? Wohl eher nicht. Aber zumindest dienen die aufgeführten Untersuchungen als Beweis dafür, dass der Organismus im Rahmen der Selbstheilung bzw. der Prävention manche von der offiziellen Wissenschaft verteufelten Substanzen in gewissen Situationen einfach hochfährt oder erniedrigt. Man denke dabei nur an hohe Cholesterinspiegel bei Stress oder niedrige Eisenspiegel bei Infekten.   

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